Eigentlich ist das gar nicht mein Ding. Eine Leinwand, ein Pinsel, meine Acrylfarben, dass ist mein Spielplatz. Manchmal ein Kleid zwischendrin nähen. Aber manchmal muss man einfach einen Seitensprung wagen. Vielleicht wird es ja ein Erfolg…
The Lion King Challenge ist der Aufruf, einen Quilt zum Thema „Der König der Löwen“ zu nähen, 20″ in Länge und Breite (ca. einen halben Meter).
By the way… Was ist ein Quilt? Nun, wenn meine Mutter das nicht beruflich machen würde, wüsste ich es vermutlich auch nicht. Zunächst näht man ein Top, also eine Frontseite, aus zurechtgeschnittenen Stoffstücken und setzt diese zu Mustern und Motive zusammen. Dieses Top bekommt noch einen Rückseitenstoff und eine Schicht Vlies dazwischen. Durch diese drei Schichten werden nun Muster über das gesamte Werk genäht. Das bewirkt, dass Motive betont oder in den Hintergrund gestellt werden. Die Nähmaschinennadel ersetzt also mehr oder weniger den Bleistift in der Hand des Malers.
Und so ist mein „Heritage“ entstanden, was so viel bedeutet wie „Das Erbe“. Simba steht auf einem Felsen, die anderen Tiere blicken zu ihm auf, im Hintergrund geht die Sonne auf, ein Symbol des Neuanfangs und des wiederkehrenden Friedens.
Und, man glaubt es kaum, von 304 eingereichten Werken ist meiner unter die weltweiten 120 Finalisten gelangt, zusammen mit den Quilts durchaus bekannter Künstlerinnen.
Gestern habe ich auch die Bestätigung erhalten, dass mein Quilt in den USA angekommen ist. Dort wird er nun genauer unter die Lupe genommen und bewertet. Danach tourt er dann noch durch die USA, macht einen Abstecher zum Broadway, erscheint in diversen Magazinen, außerdem wird ein Buch speziell zu dieser Challenge erstellt, usw…
Und das alles bei einer wirklich blutigen Anfängerin…